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Hallo Christian,
das mache ich sehr gerne! Ich werde demnächst öfters das Forum besuchen und ein paar Dinge darlegen, die dem einen oder anderen helfen könnten. Es gibt ja, wie ich festgestellt habe, nicht so viele Leute, die das ganz ohne Hilfe machen. Es wäre auch toll, wenn einige FOSler, die kein 13. Jahr in der Schule sitzen wollen, von dieser Möglichkeit erfahren.
Ich meine, wenn selbst gestandene Fachlehrer keine bessere Antwort auf die Frage des nachträglichen Abi`s haben außer "vielleicht Abendschule besuchen" ist die Möglichkeit der Nichtschülerprüfung vielleicht ein ziemlicher Exot
Zunächst einmal zu meiner Situation. Ich bin ein 21-jähriger Fachhochschulreifling, dem es nicht ausgereicht hat, nur auf die Fachhochschulen zu dürfen. Nach einigem Rumwelzen habe ich dann die Möglichkeit gefunden, meine allgemeine Hochschulreife durch eine Externenprüfung an der bayrischen Berufsoberschule in Hof zu erlangen.
Von Mai bis Juni habe ich dann insgesamt 8 Prüfungen:
Schriftlich: Deutsch, Mathe, Englisch, BWL+ RW (Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen)
Mündlich: Geschichte, Technologie, VWL (Volkswirtschaftslehre)
Das ganze bringt mir schon mal die fachgebundene Hochschulreife. Mit Latein als staatliche Ergänzungsprüfung erhalte ich dann die allgemeine Hochschulreife
Jetzt zu meiner Vorbereitung
Ich habe die Pflicht nachzuweisen, wie ich mich vorbereite und welche Bücher ich benutze. Sind diese Vorbereitungen nach Sicht der Schulbeamten in Hof nicht ausreichend, werde ich unter Umständen nicht zugelassen. Um das zu verhindern, führe ich ein Tagebuch, im welchen ich die Sollstunden der jeweiligen Fächer aufschreibe (insgesamt ca. 30+X gem. Lehrplan)
Tipps für das Selbststudium
In den ca. 2 Monaten, seit dem ich mich auf die Prüfung vorbereite, habe ich einige Fehler entdeckt, die man vermeiden sollte, weil sie Zeit kosten:
- Keine Mitschriften aus Büchern erstellen!
Teilweise habe ich Stunden fürs Skripte-Erstellen verschwendet, die 1. ähnlich im Buch standen und die natürlich auch nicht die Qualität des Buches hatten; außerdem ließt man sich die Textstelle eher nochmal im Buch durch, um auf Nummer sicher zu gehen, als sich die schlecht erstellten Skripte durchzulesen. Wenn schon handschriftliche Aufzeichnungen, dann bei Übungen (insbesonders bei Mathe und BWL).
- Lehrpläne lesen!!!
Derzeit verwende ich viel Zeit mit Mathe. Analytische Geometrie... Dabei habe ich auch Schnittwinkelberechnungen und Abstandsrechnung durchgearbeitet. Bei einem Abgleich mit Prüfungen und dem Lehrplan stellte ich fest: Na Mensch, das wird ja garne geprüft Das waren auch wieder ein paar Stunden, die sinnlos vergeudet wurden...
- Prioritäten setzen!!!
Wenn ich jedes Fach in dem Maße bearbeiten würde, wie es der Lehrplan vorgibt, hätte ich einen 30-Stunden-Tag. Daher müssen gewisse Fächer Priorität genießen.
Z.B. habe ich noch keine Stunde für Deutsch und Englisch investiert. 20 Erörterungen bis Juni schreiben, wäre doch sehr sinnfrei. Wichtig ist, die Theorie zu beherrschen (wie ist eine Erörterung aufgebaut, sprachliche Mittel etc.). Wer ganz gute Vorkenntnisse in Englisch hat, braucht im Prinzip nur einige Vokabeln zu ergänzen und die Sprache auf guten Niveau zu beherrschen, dann kann man auch diese Zeit wieder einsparen.
Gemäß Lehrplan sind pro Woche 11 von 30 Stunden hierfür vorgesehen. Folglich enormes Einsparpotential !
- Wiederholung ist die Mutter der Weisheit
Der einzig wahre Tipp für das Bestehen der Prüfung ist ständige Wiederholung. In kleinen Einheiten kann man einzelne Aufgabentypen (am Besten Prüfungen der Vorjahre) durcharbeiten. Das ist notwendig um die eigene Lernweise auf Effizienz zu prüfen
- 3 Stunden konzentriert ist besser als 8 Stunden die Zeit absitzen
Ähnlich, wie in der Schule sollte man keine guten Leistungen erwarten, auch wenn man viel Zeit investiert hat. Wenn die Gedanken ständig abschweifen, man 4 mal den gleichen Satz lesen muss, um ihn zu kapieren, hat man vielleicht zu viel gelernt und der Kopf reagiert protektionistisch, sprich, er will nicht mehr. Man ist dann müde, auch wenn man lang genug geschlafen hat.
Was ich damit sagen will: nicht die Zeit ist entscheident, die man verwendet hat, sondern die Dinge, die man gelernt hat
- Erkenne die Vorteile des Selbstlernens
Wenn ihr den Lehrplan lest und denkt: Mist, 45 Stunden für Thema A, wann soll ich das denn schaffen? Diese 45 Stunden sind ausgelegt für Klassen, die teilweise schnelle, teilweise langsame Schüler haben. Ihr seid aber allein, könnt euer eigenes Thempo bestimmen, nachlesen, wenn ihr was nicht verstanden habt. Aus diesen 45 Stunden macht ihr vielleicht 30, vielleicht braucht ihr auch blos 10 Stunden.
Sooo, das war jetzt von meiner Seite mal ein Überblick.
das mache ich sehr gerne! Ich werde demnächst öfters das Forum besuchen und ein paar Dinge darlegen, die dem einen oder anderen helfen könnten. Es gibt ja, wie ich festgestellt habe, nicht so viele Leute, die das ganz ohne Hilfe machen. Es wäre auch toll, wenn einige FOSler, die kein 13. Jahr in der Schule sitzen wollen, von dieser Möglichkeit erfahren.
Ich meine, wenn selbst gestandene Fachlehrer keine bessere Antwort auf die Frage des nachträglichen Abi`s haben außer "vielleicht Abendschule besuchen" ist die Möglichkeit der Nichtschülerprüfung vielleicht ein ziemlicher Exot
Zunächst einmal zu meiner Situation. Ich bin ein 21-jähriger Fachhochschulreifling, dem es nicht ausgereicht hat, nur auf die Fachhochschulen zu dürfen. Nach einigem Rumwelzen habe ich dann die Möglichkeit gefunden, meine allgemeine Hochschulreife durch eine Externenprüfung an der bayrischen Berufsoberschule in Hof zu erlangen.
Von Mai bis Juni habe ich dann insgesamt 8 Prüfungen:
Schriftlich: Deutsch, Mathe, Englisch, BWL+ RW (Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen)
Mündlich: Geschichte, Technologie, VWL (Volkswirtschaftslehre)
Das ganze bringt mir schon mal die fachgebundene Hochschulreife. Mit Latein als staatliche Ergänzungsprüfung erhalte ich dann die allgemeine Hochschulreife
Jetzt zu meiner Vorbereitung
Ich habe die Pflicht nachzuweisen, wie ich mich vorbereite und welche Bücher ich benutze. Sind diese Vorbereitungen nach Sicht der Schulbeamten in Hof nicht ausreichend, werde ich unter Umständen nicht zugelassen. Um das zu verhindern, führe ich ein Tagebuch, im welchen ich die Sollstunden der jeweiligen Fächer aufschreibe (insgesamt ca. 30+X gem. Lehrplan)
Tipps für das Selbststudium
In den ca. 2 Monaten, seit dem ich mich auf die Prüfung vorbereite, habe ich einige Fehler entdeckt, die man vermeiden sollte, weil sie Zeit kosten:
- Keine Mitschriften aus Büchern erstellen!
Teilweise habe ich Stunden fürs Skripte-Erstellen verschwendet, die 1. ähnlich im Buch standen und die natürlich auch nicht die Qualität des Buches hatten; außerdem ließt man sich die Textstelle eher nochmal im Buch durch, um auf Nummer sicher zu gehen, als sich die schlecht erstellten Skripte durchzulesen. Wenn schon handschriftliche Aufzeichnungen, dann bei Übungen (insbesonders bei Mathe und BWL).
- Lehrpläne lesen!!!
Derzeit verwende ich viel Zeit mit Mathe. Analytische Geometrie... Dabei habe ich auch Schnittwinkelberechnungen und Abstandsrechnung durchgearbeitet. Bei einem Abgleich mit Prüfungen und dem Lehrplan stellte ich fest: Na Mensch, das wird ja garne geprüft Das waren auch wieder ein paar Stunden, die sinnlos vergeudet wurden...
- Prioritäten setzen!!!
Wenn ich jedes Fach in dem Maße bearbeiten würde, wie es der Lehrplan vorgibt, hätte ich einen 30-Stunden-Tag. Daher müssen gewisse Fächer Priorität genießen.
Z.B. habe ich noch keine Stunde für Deutsch und Englisch investiert. 20 Erörterungen bis Juni schreiben, wäre doch sehr sinnfrei. Wichtig ist, die Theorie zu beherrschen (wie ist eine Erörterung aufgebaut, sprachliche Mittel etc.). Wer ganz gute Vorkenntnisse in Englisch hat, braucht im Prinzip nur einige Vokabeln zu ergänzen und die Sprache auf guten Niveau zu beherrschen, dann kann man auch diese Zeit wieder einsparen.
Gemäß Lehrplan sind pro Woche 11 von 30 Stunden hierfür vorgesehen. Folglich enormes Einsparpotential !
- Wiederholung ist die Mutter der Weisheit
Der einzig wahre Tipp für das Bestehen der Prüfung ist ständige Wiederholung. In kleinen Einheiten kann man einzelne Aufgabentypen (am Besten Prüfungen der Vorjahre) durcharbeiten. Das ist notwendig um die eigene Lernweise auf Effizienz zu prüfen
- 3 Stunden konzentriert ist besser als 8 Stunden die Zeit absitzen
Ähnlich, wie in der Schule sollte man keine guten Leistungen erwarten, auch wenn man viel Zeit investiert hat. Wenn die Gedanken ständig abschweifen, man 4 mal den gleichen Satz lesen muss, um ihn zu kapieren, hat man vielleicht zu viel gelernt und der Kopf reagiert protektionistisch, sprich, er will nicht mehr. Man ist dann müde, auch wenn man lang genug geschlafen hat.
Was ich damit sagen will: nicht die Zeit ist entscheident, die man verwendet hat, sondern die Dinge, die man gelernt hat
- Erkenne die Vorteile des Selbstlernens
Wenn ihr den Lehrplan lest und denkt: Mist, 45 Stunden für Thema A, wann soll ich das denn schaffen? Diese 45 Stunden sind ausgelegt für Klassen, die teilweise schnelle, teilweise langsame Schüler haben. Ihr seid aber allein, könnt euer eigenes Thempo bestimmen, nachlesen, wenn ihr was nicht verstanden habt. Aus diesen 45 Stunden macht ihr vielleicht 30, vielleicht braucht ihr auch blos 10 Stunden.
Sooo, das war jetzt von meiner Seite mal ein Überblick.