Die Matura entspricht in Ländern wie Österreich, Liechtenstein, Schweiz, Südtirol und einigen weiteren ost-, mittel- und südosteuropäischen Staaten dem Abitur. Das heißt, dass Maturanten bzw. Maturanden in der Deutschschweiz die Zugangsberechtigung für ein Studium an einer Universität (Hochschule) besitzen. In der Schweiz gibt es die Berufsmatura, das dem deutschen Fachbitur (=Fachhochschulreife) entspricht und ausschließlich zu einem Studium an einer Fachhochschule berechtigt.
In Österreich wird die Matura entweder in der 12., an allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS), oder der 13. Klasse, an berufsbildenden höheren Schulen (BHS), abgelegt. Die offizielle Bezeichnung für die Matura ist die Reifeprüfung. Die Matura wird im übrigen nicht zentral geprüft.
Genau wie in Deutschland gibt es auch in Österreich den Zweiten Bildungsweg (Erwachsenenbildung). Dort kann man bspw. mit der Berufsreifeprüfung (BRP) die Matura nachholen. Wer in das Berufsleben eingetreten ist, kann in die Matura auch an der Abendschule / Abendgymnasium (mind. 17 Jahre alt, erfolgreich abgeschlossene 8. Schulstufe), der AHS für Berufstätige oder der HTL für Berufstätige (Schulen für Berufstätige) nachmachen. Genau wie in Deutschland gibt es auch Fernschulen, die die Matura im Fernunterricht anbieten (bspw. Humboldt). Die Studienberechtigungsprüfung (SBP) ermöglicht nur das Studium in einer gewählten Studienrichtung. Weiterhin gibt es auch ein Art Pendant zur Nichtschülerprüfung namens ExternistInnenreifeprüfung. Auf diese kann man sich in Volkshochschulen oder Privatschulen vorbereiten.
Mehr zur Erwachsenenbildung in Österreich und zum österreichischen Bildungssystem.
Um an einer schweizerischen Universität studieren zu dürfen, benötigt man im allgemeinen ein gymnasiales Maturitätszeugnis. Die Maturitätsprüfungen kann man an einem anerkannten Gymnasium ablegen. Das Maturitätszeugnis bekommt man aber auch durch Ablegen der von der Schweizerischen Maturitätskommission zentral organisierten Prüfungen (Schweizerische Maturitätsprüfung). Auf letztere Prüfung kann man sich im Selbststudium vorbereiten oder an einem Kurs an staatlichen oder privaten Schulen teilnehmen. Mit dem Berufsmatura kann man ebenfalls studieren, jedoch nur mit einer Ergänzungsprüfung ("Passerelle") auch an allen Hochschulen und in allen Studienrichtungen.
Um die Matura auf dem Zweiten Bildungsweg in der Schweiz nachzuholen ist in der Regel eine Aufnahmeprüfung zu bestehen. Die gymnasiale Matura auf dem 2. Bildungsweg wird gemäss dem neuen Maturitäts-Anerkennungs-Reglement (MAR) von verschiedenen privaten und öffentlichen Schulen mit verschiedenen Schwerpunktfächern angeboten. Die Maturitätschulen für Erwachsene bieten mit Vollzeit- (Ganztagsschule), Teilzeit- (berufsbegleitend während einzelner Tage bzw. am Abend, Teilzeitarbeit ist möglich) oder Fernunterricht (Selbststudium) drei Optionen an. Danach unterscheiden sich Dauer (meist drei bis vier Jahre) und Kosten. Die Schulen bieten entweder eine Hausmatura (Berechtigung, ihre Studierenden durch eigene Lehrpersonen prüfen zu lassen) oder eine externe Matura, die so genannte Eidgenössische Matura (Schweizerische Maturitätskommission) an.