Möchte man an einer Universität studieren und damit seinen Bildungsstand entscheidend verbessern, so ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife die beste Vorbereitung für die akademische Hochschulausbildung. Auch wer eine "höhere Berufsausbildung" anstrebt (zum Beispiel im Finanzbereich), verbessert mit dem Abitur seine Chancen entscheidend. "Lernen leben lang", heißt das Konzept im deutschen Bildungssystem.
Der klassische Weg zum Abitur führt nahtlos ohne Pause von der Grundschule über die verschiedenen Schularten in der Sekundarstufe I (Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien sowie Schularten mit zwei bzw. drei Bildungsgängen) hin zur gymnasialen Oberstufe (GOST) am Gymnasium oder der Gesamtschule (Sekundarstufe II). Zugangsvoraussetzung ist der Mittlere Schulabschluss mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Die GOST besteht aus der einjährigen Einführungs- sowie der zweijährigen Qualifikationsphase und führt regulär in drei Jahren zur Hochschulreife.
Eine interessante Alternative zum allgemeinbildenden Gymnasium ist das Berufliche Gymnasium (auch Fachgymnasium genannt), das ebenfalls den Weg zum Abitur ebnet, aber neben dem herkömmlichen Fächerkanon auch berufsbezogenen Unterricht umfasst. Noch mehr Berufsbezug beim Abitur bietet die Fachoberschule, jedoch gibt es nur wenige Bundesländer, die die erforderliche 13. Jahrgangsstufe an der FOS eingerichtet haben.
Neben diesen ganzen Einrichtungen gibt es auch später im Rahmen des Zweiten Bildungswegs (ZBW oder SfE, Schule für Erwachsene) die Möglichkeit, das Abitur nachzuholen. Das bedeutende ist hier, dass sowohl Angebote für Berufstätige, als auch für Arbeitslose bzw. Arbeitssuchende existieren. Hierfür stehen diverse Institutionen, wie z.B. das Abendgymnasium (einige Bundesländer bieten dort auch blended Learning Bildungsgänge an), das Kolleg, die Volkshochschule, die Berufsoberschule oder die Fernschule zur Auswahl. Letztere bereitet in Fernlehrgängen auf die staatliche Nichtschülerabiturprüfung vor. Genau wie bei der Begabtenprüfung kann man sich auf diese ebenso selbständig als Autodidakt vorbereiten, oder man nutzt die mit entsprechenden Kosten verbundene externe Hilfe und Anleitung, welche auch private Bildungseinrichtungen anbieten.