Jeder Bildungsgang mit dem Abschlussziel Abitur hat seine eigenen formalen Aufnahmevoraussetzungen. Dabei spielen das Alter, die berufliche Vorbildung (Berufsausbildung, Berufstätigkeit) und der bisher höchste erreichte Schulabschluss die entscheidendsten Rollen.
Aufgrund der hohen Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems, gibt es aber auch die Möglichkeit "von ganz unten", das heißt zum Beispiel ohne Schulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung, bis zum Abitur zu kommen. Dann müssen entsprechend erstmal die notwendigen Voraussetzungen – wie ein bestimmter Bildungsstand oder eine geforderte berufliche Vorbildung - für den folgenden, direkten Weg zum Abitur geschaffen werden.
Viele Schulformen und Bildungsgänge zum Abitur nachholen besitzen mehr oder wenig feste Altersgrenzen:
Insbesondere die "klassischen" Einrichtungen zum Abitur nachholen setzen eine berufliche Vorbildung in Form einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder alternativ einige Jahre Berufstätigkeit voraus:
Auf die Berufstätigkeit können bestimmte andere Zeiten angerechnet werden, wie z.B. Wehrdienst, Zivildienst, Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Führung eines Familienhaushalts, eine durch das Arbeitsamt nachgewiesene Arbeitslosigkeit, etc.
Je nach Schulform und Bildungsgang ist ein bestimmter Schulabschluss bei der Aufnahme Voraussetzung, teilweise kann dieser aber durch Vorkurse oder Eignungsprüfungen "ersetzt" werden:
Unabdingbare Voraussetzung für das Abitur sind Kenntnisse in einer ersten Fremdsprache, die aber als Pflichtfach ab der Grundschule in der Regel kein Problem darstellen sollten (fortgeführte Fremdsprache, in der Regel Englisch). Anders sieht es bei der zweiten Fremdsprache aus, die für die allgemeine Hochschulreife – mit Ausnahme der Begabtenabiturprüfung - benötigt wird. In der Regel kann der erforderliche Nachweis aber bei allen Bildungsgängen zum Abitur durch belegbaren Unterricht (teilweise jedoch zusätzlich und "freiwillig") erfolgen.